... der 
      Öschlesee





                            Info`s zum Gewässer



Unser Öschlesee

... heißt offiziell und "behördlich korrekt" eigentlich    
                                                             SULZBERGER SEE

Den Namen "Öschlesee" gibt es schon seit ewigen Zeiten und wird auch stets  umgangssprachlich verwendet! Hier liegt die Vermutung nahe, dass der Name als Zusammenschluss der am See liegenden Ortschaften "Öschle" und "See" zustande gekommen ist!

Der Öschlesee hat eine Fläche von ca 36 ha und liegt in einem 130 ha umfassenden Landschaftsschutzgebiet!

Das Wassereinzugsgebiet umfasst ca. 3,6 Quadratkilometer!

Der See hat eine max. Tiefe von etwa 15 m!

Der Öschlesee entstand als Überbleibsel vom großen Raunser Eisstausee und ist ein Toteissee , welcher als Geotop ausgewiesen ist!

Auch aufgrund der Nähe zur Allgäu-Metropole Kempten erfreut sich unser Öschlesee einer sehr großen Beliebtheit. Der Badesee erwärmt sich in den Sommermonaten sehr schnell und wird dadurch "zur ersten Adresse" für Badende!

Besitzverhältnisse

wem gehört eigentlich der Öschlesee?

Im Jahr 1525 kaufte der Stift Kempten den Öschlesee samt den Ortschaften See und Sulzberg (incl. der Sulzberger Burg).

Im Jahr 1803 ging der See wohl für kurze Zeit in die Hand des Bayerischen Staates (aufgrund der Sekularisation und Enteignung des Klosters).

Bei einer späteren Versteigerung wurde der Öschlesee lt. Überlieferungen für 52 Gulden veräußert!

Weiter im Besitz hatte den See die Familie Erhard (damals ansässig in Steufzgen, bei Kempten).

Durch Vererbung ging der Öschlesee von der Familie Erhard auf den Erben Maier über, welcher in der Schweiz wohnhaft war.

Schließlich konnte der Öschlesee Ende des Jahres 2023 durch das Landratsamt Oberallgäu - vom kinderlosen Ehepaar Maier  - erworben werden und befindet sich nun per 1.1.2024 in "öffentlicher Hand"!

Landschaftsschutz-Gebiet

Vorgaben / Vorschriften bezüglich Landschaftsschutz

Aufgrund des etwa 130 ha umfassenden Landschaftsschutzgebietes um den Öschlesee gelten besondere Vorschriften, die von jedermann zu beachten sind:

- es ist verboten, den Charakter des Gebietes zu verändern oder gegen den Schutzzweck zu handeln. Die Natur darf nicht geschädigt werden! Dadurch soll das Landschaftsbild erhalten bleiben!

- es darf NICHT gezeltet werden!

- es darf KEIN offenes Feuer entfacht werden!

- nur die ausgewiesenen Parkplätze dürfen zum Abstellen von Fahrzeugen genutzt werden!

- das Baden von Hunden ist NICHT erlaubt!

- für Hunde gilt LEINENPFLICHT!

- die Wege um den See dürfen weder mit Mofas, Rollern oder PKW befahren werden!

 

Die Einhaltung dieser Vorgaben wird sowohl von der Polizei, als auch von Fischereiaufsehern (die bei der Ausübung Ihres Amtes als Mitarbeiter des Landratsamtes tätig sind) überwacht und geahndet!

Verbesserung der Wasserqualität

Da der Öschlesee aufgrund  starker Nährstoff-Einträge sehr stark "belastet" war, wurde bereits im Jahr 1989 an einem runden Tisch im Rathaus in Sulzberg beraten und diskutiert! Als Ergebnis dieser Beratungen ist der "Arbeitskreis Sulzberger See" entstanden!
Auch der Fischereiverein Öschlesee e.V. war mit seinem damaligen 1. Vorsitzenden Werner Wirth und nach Neuwahlen mit dem 1. Vorsitzenden Günther Weigelt in diese Beratungen mit einbezogen! ... dadurch entstand am See-Einlauf (Köhlisbach) ein 3-Kammer-Vorklärbecken zur Wasser-Vorreinigung und eine Bio-Manipulation wurde initiiert!

Gemeinderats-Sitzung vom 25.06.2007:

In der Gemeinderatssitzung in Sulzberg, welche am Montag, den 25. Juni 2007 stattfand, referierte Herr Kloos vom Wasserwirtschaftsamt in Kempten über die Wasserqualität des Öschlesee`s.
In einem kurzen "Rückblick" wurde nochmals erläutert, dass das im Jahr 2003 am südlichen Einlauf des See`s gebaute Rückhaltebecken sehr gute Dienste leistet. Der Bau des Beckens, welches im "3-Kammer-System" aufgebaut ist, kostete damals rund 68.000,00 Euro (und wurde vom WWA mit 19.700,00 Euro bezuschusst). Das Auffangbecken wurde so gestaltet, dass die "Deiche" mit Gerätschaften zu befahren sind, und so auch eine Pflege der Anlage ohne extreme Gerätschaften bzw. Kosten möglich ist.
Durch dieses Auffangbecken, so erläuterte Herr Kloos, wurden rund 30 % der Nährstoffe aufgefangen (dies ergaben Messungen vom Jahr 2003 bis zum Jahr 2006).
Des weiteren lobte das WWA die gemeindlichen Bemühungen, so z.B. im fortgesetzten Kanalbau oder die Ausgleichzahlungen für Landwirte, die im Wassereinzugsgebiet des See`s auf Dünger verzichten.
Die Sichttiefen des Wassers verändern sich doch sehr stark, je nach Witterungsverhältnissen. Jedoch ist eine Tendenz festzustellen. So wurde vom WWA im Jahr 1996 eine Sichttiefe von 2,0 m festgehalten, die sich in den Folgejahren dann stets (mit Ausnahme des sehr trockenen und niederschlagsarmen Jahr 2003) verbesserte. So konnte im Jahr 2005 eine Sichttiefe von 3,2 m gemessen werden!
Inzwischen liegt die Wasserqualität des Öschlesee`s bei der Güteklasse 2 und wird als eutroph eingestuft.
Der Öschlesee erfreut sich einer  großen Beliebtheit als Badesee; nicht zuletzt wegen seiner Nähe zur Stadt Kempten!

 

Gemeinderats-Sitzung vom 16.02.2009:

Auf einer weiteren Gemeinderatssitzung referierte Herr Fritz Bauer vom Wasserwirtschaftsamt in Kempten mit dem Bericht  "von der Algensuppe zum ungetrübten Badevergnügen"  in einem ca. 30 Minuten langen Bericht über die Thematik der Wasserqualität des Sulzberger See`s (Öschlesee).
So beträgt z.B. die Wassererneuerungszeit am Öschlesee 354 Tage.
Im Jahre 1980 begannen die Messungen am Öschlesee und die Vergangenheit  konnte man aufgrund der Untersuchungen am Gewässergrund (Kieselalgen gelangen mit ihren Kieselschalen an den Gewässergrund und  setzen  sich hier im Sediment fest. Aufgrund der Untersuchungen dieser Algen und dem Wissen von geschichtlichen Ereignissen, wie z.B. der Defekt des Atomreaktors von Tschernobyl, kann man die dem Gewässerboden entnommenen Schichten den entsprechenden Jahren zuordnen) recht gut nachvollziehen.
Ab dem Jahr 1964 konnte man zum Teil extreme Verschlechterungen der Wasserqualität feststellen und so wurde im Jahre 1989 der  Arbeitskreis Sulzberger See  ins Leben gerufen. Zusammen mit den Landwirten, der Gemeinde Sulzberg, dem Fischereiverein Öschlesee e.V. und dem Wasserwirtschaftsamt Kempten, konnte ein Abkommen getroffen werden, um dem viel zu hohen Nährstoffeintrag in das Gewässer entgegen zu wirken.
Im Jahr 1992 wurde die Abwasserkanalisation für die Ortschaft Öschle erstellt.
Im Jahr 1994 wurde schließlich die Abwasserkanalisation für die Ortschaft See erstellt.
Und im Jahr 1993 wurde das erste Absetzbecken an der Südwest-Seite des See`s (am Köhlisbach) in Betrieb genommen.
Dieses Absetzbecken wurde schließlich im Jahre 2003 komplett neu gestaltet und nach den neuesten Richtlinien erstellt. So sind dies jetzt z.B. drei Becken, die hinter einander  geschalten  sind und die Dämme dazwischen sind befahrbar, damit die Becken auch von Zeit zu Zeit geräumt werden können.
Eine Säuberung der Becken fand Anfang des Jahres 2008 statt, da die Becken schon sehr  verlandet  und mit Pflanzenwachstum übersäht waren.
Alles in Allem kann man sagen, dass der  "Arbeitskreis Sulzberger See"  in erheblichem Maße zur Gewässer-Reinigung und -Erhaltung beigetragen hat und ohne die großzügigen und teilweise unentgeltlichen Maßnahmen der Landwirtschaft dieser Erfolg niemals zu verzeichnen gewesen wäre!
Wir vom Fischereiverein sagen auf jeden Fall:  VIELEN DANK !!!
Quelle: damaliges Referat von Herrn Bauer vom WWA Kempten (http://www.seenprogramm.de/fileadmin/Seenfachtagung_2008/Referate_pdf/Bauer%2030.pdf)

 

Kurze Begriff-Erklärung:
Die Bio-Manipulation ist der Versuch, die Wasserqualität mit Hilfe von "natürlichen" Faktoren zu beeinflussen.
D i e    g r ü n e    L u n g e   d e s    S e e ` s
Welchen Zustand hätten Sie denn gern?
Seen sind Auffangbecken für Nährstoffe aus der Landwirtschaft. Vor allem um den Phosphor konkurrieren mikroskopisch kleine Algen und untergetauchte Wasserpflanzen. Algen trüben das Wasser oft sehr stark. Das Licht reicht dann nicht mehr bis zum Grund und höhere Wasserpflanzen sterben ab. Bestimmte Algen können in Massenentwicklungen für Mensch und Tier giftig sein. Badeverbote sind dann unausweichlich. Wasserpflanzen dagegen sind auch in großen Mengen ungefährlich, zudem trüben sie das Wasser nicht und stören nur bei ausgesprochener Massenentwicklungen.
Wofür brauchen wir untergetauchte Wasserpflanzen?
Wasserpflanzen
- sind natürlicher Bestandteil unserer Seen und Teiche
- bieten Lebensraum und Laichplatz für viele Fische und Kleintiere
- binden Nährstoffe des Freiwassers in ihrer Biomasse
- verdrängen Algen durch Konkurrenz um Nährstoffe
- stabilisieren mit ihren Wurzeln das Sediment
- können durch gezielte Mahd entfernt werden. Dadurch werden dem Gewässer Nährstoffe und Biomasse entzogen.


Wenn Wasserpflanzen überhand nehmen
Dichte Wasserpflanzenbestände sind für das Ökosystem im See kein Nachteil. Auch das Schwimmen in solchen Bereichen stellt keine Gefährdung dar, solange man keine Angst hat. Ist jedoch eine Nutzung (Baden, Segeln) zu stark eingeschränkt, kann wie bei jeder Wiese, mit gezielter Mahd Abhilfe geschaffen werden. Hierfür werden spezielle Mähboote hergestellt.


Nahrungsketten-Steuerung
Die Zufuhr von Pflanzennährstoffen (Eutrophierung), vor allem aus landwirtschaftlichen Flächen, in ein Gewässer führt zu verstärktem Wachstum von mikroskopisch kleinen Algen. Diese trüben das Wasser, so dass das Licht nicht mehr bis zum Grund reicht und höhere Wasserpflanzen nicht wachsen können. Das gesamte Ökosystem ist stark verändert und Gewässernutzungen sind dadurch oft eingeschränkt.
Viele kleinere Standgewässer sind derzeit in einem kritischen ökologischen Zustand, so dass Gewässernutzungen langfristig gefährdet sind. Ein Forschungsvorhaben des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft soll hierzu im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.
Was tun?
Eine weitere Nährstofffernhaltung ist nur schwierig zu erreichen und Erfolge stellen sich meist erst nach langer Zeit ein. Zudem sind Algen mit technischen Mitteln nicht aus dem Gewässer zu entfernen. Daher ist es erforderlich, neben der Nährstofffernhaltung alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen, wie Ablassen, Wintern und Schlammentfernung zu nutzen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Restaurierungen wird zusätzlich steuernd in die Nahrungskette eingegriffen. Dabei werden wissenschaftlich gut belegte Erkenntnisse praktisch angewandt. 
Das Prinzip der Nahrungskettensteuerung:
Raubfische werden z.B. durch Besatz gezielt gefördert. Sie dezimieren planktonfressende Friedfische. Diese Dezimierung kann auch durch Abfischen erfolgen. Am besten werden beide Methoden kombiniert. Durch die Reduzierung der Friedfische werden weniger Wasserflöhe gefressen. Algenfressende Wasserflöhe vermehren sich dann stark. Durch ihre Filtration wird das Wasser klarer. Untergetauchte Wasserpflanzen können sich jetzt ansiedeln. Diese stabilisieren zusätzlich den erreichten Gewässerzustand. Mikroskopisch kleine Algen kommen nur in geringen Mengen vor.
Quelle: Wasserwirtschaftsamt

Daten zum See

Größe / Lage / Fischerei

Wasserfläche

Der im 130 ha umfassenden Landschaftsschutzgebiet liegende, idyllische Öschlesee misst eine Fläche von 36 Hektar. Er hat einen Zulauf - den sogen. "Köhlisbach" - auf der Südseite (nahe des Campingplatzes Öschlesee) und einen Ablauf auf der Nord-Ostseite (nahe der Autobahn A980).

Wassereinzugsgebiet:  ca. 3,6 Quadratkilometer

Lage

Der See liegt in der Gemarkung der Gemeinde Sulzberg (auf die wir gern in der Rubik "Links" verlinken). Sulzberg liegt auf einer Höhe von 706 m ü.M. und gehört zum Landkreis Oberallgäu!

An die westliche Seeseite grenzt die Staatsstraße OA6 (über die auch der See erreicht werden kann). An die Nordseite grenzt die Autobahn A980!

Fischerei

Der örtliche 

Fischereiverein Öschlesee e.V.

bewirtschaftet, hegt und pflegt das Vereinsgewässer bereits seit dem Jahr 1961!

www.fv-oeschlesee.de

Bademöglichkeiten

Wo kann man am Öschlesee baden?

2 tolle Natur-Ufer

Zum einen findet man auf der sogen. "Huber-Seite" ein wunderbares Natur-Ufer, welches sich auf der Südseite des Öschlesee`s befindet. Ein kostenfreier Kiesparkplatz befindet sich direkt an der  Straße OA6 von Kempten, über Weidach, nach Sulzberg führend (gleich nach dem Campingplatz; LINKS).  Von hier sind es nur noch 150 m bis zum Seeufer!

Ein weiteres Natur-Ufer findet man an der sogen. "Sandbank" (oft auch "Duracher-Seite" genannt). Diese Bademöglichkeit ist nur zu Fuß oder per Fahrrad auf der Ost-Seite des Öschlesee`s zu erreichen! Mit einem anfänglich flach eingehenden Sand-/Kies-Grund ist diese Seite ebenfalls sehr beliebt!

Strandbad Öschlesee (Badeanstalt)

In der Badeanstalt (Strandbad Öschlesee) sind Badende richtig aufgehoben, wenn Sie einen gepflegten Uferbereich mit Treppen-Einstiegen und Service (z.B. Toiletten und Kiosk) schätzen!

Diese befindet sich auf der Nord-/West-Seite des See`s über die Einfahrt zur Ortschaft See! Parkmöglichkeiten sind auf zwei Parkplatzbereichen vorhanden! Das Strandbad ist ebenfalls über die OA6 (von Kempten, über Weidach, nach Sulzberg zu erreichen)!

Hier wachen im festgelegten Bereich auch ausgebildete Bademeister über das Geschehen im Wasser!

Winter-Impressionen 

... vom Winter 2022/2023

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