Die Ortschaft See verdankt ihren Namen dem Sulzberger See.
Schon im Jahre 1388 wird ein Hof „zem See“, bzw. „by dem Sultzberger See“ genannt. 1394 schrieb man „ze dem Sew“, 1451 „zem See“ und „“zum See“.
Im Jahre 1525 kaufte das Stift Kempten Burg und Dorf Sulzberg samt „Öschlesee“ von Friedrich von Freiberg, der ein Jahr zuvor den ganzen Besitz von den restlos verschuldeten Herren von Schellenberg angekauft hatte. Bei der Säkularisation des Klosters Kempten im Jahre 1803 wurde auch der Sulzberger See versteigert und zwar für die Summe von nur 52 Gulden.
Der Sulzberger See, der heute als Badesee sich so großer Beliebtheit erfreut, umschließt eine Fläche von 33 ha, 5 a und 6 qm.
Die Sage berichtet von einer versunkenen Stadt (siehe Pfarrbote 1974/35: An Stelle des Sulzberger Sees stand vor vielen Jahrhunderten eine bedeutende Stadt. Die Bewohner derselben waren böse; sie raubten, plünderten und mordeten in der Gegend auf grausame Weise. Zur gerechten Strafe für die Untaten ließ Gott die sündhafte Stadt mit Mann und Maus versinken.)
Die Kapelle in See wurde erbaut unter Pfarrer Anton Dorn im Jahre 1798. Das Kirchlein ist 6 m lang und 4,60 m breit. Am Altar sehen wir Christus am Kreuz, St. Johannes, Maria und Magdalena; 2 Pyramiden enthalten je 1 Figur aus Wachs.
In der Westwand im Innenraum ist eine Kanonenkugel aus dem Schwedenkrieg, zur Hälfte in die Mauer versenkt, angebracht.
Konrad Fürst berichtet in seiner Chronik 1887: „Als die Schweden im Jahr 1632 in Kempten und der Umgebung waren, griffen auf Befehl des Fürstabtes Willibald Schenk von Kastell die stiftischen Untertanen zu den Waffen, was sie aber schwer zu büßen hatten. Die Schweden machten viel Landvolk nieder, plünderten und verbrannten mehrere Ortschaften und Schlösser des Stiftes und erschlugen den Pfarrer zur Reicholzried. Den kath. Geistlichen legten sie Stricke um den Hals, banden sie den Pferden an den Schweif und schleppten sie solange durch die Dörfer, bis die Pfarrkinder sie mit schweren Summen befreiten. Als die erste Schwedenkugel in die Filiale See fiel, gelobten die Einwohner in dieser schrecklichen Not, dorthin, wo die Kugel lag, ein Kirchlein zu bauen, wenn sie von dem Feinde verschont bleiben.
Dies geschah; das Kirchlein entstand und die Kanonenkugel wurde in die Westwand mit eingearbeitet.
Das Türmchen (Dachreiter) hatte eine von Theodor Wolfart in Kempten im Jahre 1858 gegossene Glocke.
Bei der Innenseite am Eingang rechts - ist ein Opferstock.
Die Kapelle wurde von den 10 Anwesen auch in den Zeiten großer Not immer in Ordnung gehalten und wenn notwendig, auch renoviert.
Im letzten Krieg (im Jahre 1941) musste die Glocke abgeliefert werden und sie wurde eingeschmolzen.
So konnte das gewohnte Gebetläuten am Morgen, Mittag und Abend leider nicht mehr stattfinden.
Im Oktober wurde immer ein Rosenkranz gebetet.
Nach dem Krieg entschlossen sich die Anwohner von See, eine neue Glocke zu kaufen.
Oberlehrer Kuen (ein Glockenexperte) stand beratend zur Seite.
In der Glockengießerei Gebhart in Kempten entstand diese neue Glocke.
1947 wurde die Kapelle renoviert. Die Freude war sehr groß, als endlich wieder eine Glocke im Turm hing.
Übrigens gilt noch bis heute: Stirbt ein Bewohner von See, wird in der Kapelle geläutet und für ihn ein Rosenkranz gebetet.
Als schließlich wieder eine Glocke da war, wurde beschlossen, dass jedes Haus im Turnus von einer Woche das Gebetläuten übernehmen sollte.
1961 erklärte sich Familie Weiß bereit, gegen eine kleine Gebühr dies nun allein zu machen. Frau Rosa Weiß sorgte auch für den Blumenschmuck, säuberte und kümmerte sich um das Kirchlein.
Der Boden der Kapelle war morsch geworden und musste immer wieder ausgebessert werden. Die Nässe stieg richtig in den Wänden empor; was besonders im Winter am schlimmsten war.
So kam es, dass 1997 eine große Reparatur und Renovierung anstand.
Die Außenwände mussten im unteren Bereich (vom Boden bis zu einer Höhe von ca. 1,5 m – Unterkante der Fenster) neu gemacht werden. Das Kirchlein stand wie auf Stelzen, was auch noch in vielen Bildern zu sehen ist. Die jungen Männer von See arbeiteten in ihrer Freizeit hart daran; und das alles ohne Entlohnung.
Die Firma Hagenmaier stellte kostenlos Bauwerkzeug und teilweise auch Material zur Verfügung.
Der Boden wurde betoniert und Anton Schütz aus Sulzberg verlegte den Steinboden. Somit war ein Durchbrechen (wie früher) nicht mehr möglich.
Eine neue Türe und neue Fenster wurden eingebaut.
Der wackelige Glockenturm wurde mit einem LKW-Kran der Firma „Zimmerei Jörg“ aus Nägeleried herausgehoben und teilweise erneuert.
Die Ortsgemeinschaft entschied sich in diesem Reparaturumfang auch für ein elektrisches Läutwerk.
Der Altar und das Deckengemälde wurde ebenfalls restauriert; was der Kunstmaler Eyerschmalz aus Reicholzried übernahm.
Die übrigen Malerarbeiten und Verschönerungen machte Hans Pritschet in seiner Freizeit.
Karl Jörg ließ nicht locker, neue Kreuzwegstationen (Hinterglas gemalt von Frau Anna Speiser aus Steingaden) – welche besser in den neugestalteten Raum passten – an zu schaffen.
Ohne die fleißigen Helfer wäre so manches nicht möglich gewesen!
Spenden kamen von etlichen Anwohnern, der Gemeinde und ein Ortsfest (Tag des offenen Dorfes) brachte ebenfalls Geld in die Kasse.
Vorbildlich zeigte sich auch die Jugend von See, die ihren Gewinn vom Sulzberger Dorffest (Fußballturniersieger im Jahr 1995 und somit Ausrichter des Dorffestes 1996) für diesen guten Zweck spendeten.
Bei der letzten Versammlung zeigten sich Julius und Raimund Hagenmaier sehr großzügig und übernahmen den nicht geringen Betrag, der noch zu zahlen war.
Eine genaue Aufstellung über Kosten, Arbeitsstunden der Helfer, Namen und Höhe der Spender sind im Buch der Ortsgemeinde See aufgeschrieben.
Textquellen: Sulzberger Amtsblatt (anno dazumal), Infoblatt (das hinter dem Altar befestigt und von Damian Weiß geschrieben war), Rosl Scheuerl und Bernd Weiß.
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